Über uns

 In der Mitte der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts entschlossen sich einige Ingenieure des Montagebereiches des damaligen VEB GRW Teltow, ihre Tätigkeit vorwiegend auf die Inbetriebnahme von regelungstechnischen Einrichtungen zu konzentrieren.
Sie nannten sich E i n f a h r e r  und bezogen sich mit dieser Namensgebung auf das „Einfahren“ automatisierungstechnischer Anlagen.


Dieser Name ist nicht zu verwechseln mit ähnlichen Berufsbezeichnungen wie sie z.B. im Bergbau und anderen Berufsgruppen vorkommen.
Die ersten Einfahrer in diesen frühen Jahren waren die Herren Ingenieur Mäder, der aber bald verstarb, sowie neben Rolf Sebastian auch die Herren Bautz und Borchert, sowie der heute noch lebende ehemalige kommisarische Werkdirektor Steiniger.
Die eigentliche Namensgebung „E i n f a h r e r“ soll auf den späteren Abteilungsleiter und zuletzt Mitarbeiter des Technischen Supports der Einfahrabteilung in Teltow Rolf Sebastian zurückzuführen sein.
Damit begann eine einzigartige Erfolgsgeschichte in Ostdeutschland, die bis zum heutigen Tag nichts an Attraktivität eingebüßt hat.
Die Einfahrer wurden zwangsläufig zum Herzstück einer übergroßen Anzahl industrieller Vorhaben im In- und Ausland. Der Grund dafür waren intensive Schnittstellen zu allen für die Realisierung solcher Vorhaben relevanten Fachbereiche.
Das begann mit der Planung, Projektierung und Konstruktion und setzte sich fort über Montage, Service – grundsätzlich alle anlagentypischen Realisierungsbereiche einschließlich der kaufmännischen Sektionen.
Mit der Gründung des ZAB (Zentraler Anlagenbau) Ende der 50er Jahre stieß das IfR (Institut für Regelungstechnik) mit den Herren Ingenieur Drasdo, Hackbart, Koch, Nicksch und Fröhlich zu den Einfahrern.
Der ehemalige Betriebsteil Leipzig des VEB GRW Teltow integrierte VEB Intron-Leipzig, das Funkwerk Leipzig und andere Einzelbetriebe und wurde im Rahmen der Strukturerweiterung dem ZAB angegliedert.
Bis 1984 waren die Einfahrer ausschließlich im damaligen VEB GRW Teltow in fünf Abteilungen mit weit über 200 Beschäftigten angesiedelt.
Die Einfahrabteilungen entwickelten sich in diesen Jahren auf Grund einer gewissen Monopolstellung in Ostdeutschland ungehindert und erfolgreich.
Im Jahre 1984 wurden im Zuge der Entflechtung der Vereinigungen der volkseigenen Betriebe (VVB) die Betriebsteile des Teltower Stammwerkes verselbständigt und die Einfahrabteilungen auf das Teltower Stammwerk und auf die nunmehr selbständigen Betriebsteile Cottbus und Leipzig aufgeteilt.
Obwohl vorerst über das ehemalige Stammwerk Teltow versucht wurde, eine übergreifende
Kooperation dieser drei Inbetriebnahmebereiche am Leben zu erhalten, verflachte diese
Zusammenarbeit zunehmend und versagte wohl letztendlich an Einfahrer-untypischen Hierarchien in den Leitungsebenen  der Betriebsteile.
Die Folge war eine zunehmende Entfremdung der Bereiche.
Dennoch arbeiteten die Einfahrabteilungen, wenn auch getrennt, bis 1989 erfolgreich und überstanden weitgehend problemlos die Übergangszeit der Wende.
An Ansprüchen und Traditionen gemessen verfolgte die Einfahrabteilung des Leipziger Unternehmens in der Folgezeit am deutlichsten die Erfolgsspur vergangener Jahre.
Nach der GmbH-Umwandlung im Jahre 1991 in Leipzig fand eine Neuorientierung nach den Rahmenbedingungen des technischen Fortschrittes und der Marktwirtschaft statt.
Das führte zu einer Trennung der Abteilung in konventionelle Inbetriebnahme, Systeminbetriebnahme und Systemprüffeld.
Unter der fortschreitenden Privatisierung orientierte sich der Teltower Bereich fortan unter der Dominanz des Siemens-Konzerns, während die Gerätebauer aus Leipzig - vermutlich auch unter dem Hintergrund eines Großauftrages im Kraftwerk Jänschwalde – von dem Traditionsunternehmen Hartmann&Braun erworben wurden.
Wenig später - nach Abwicklung dieses Auftrages - wurde die Leipziger Firma zum zweiten Mal veräußert und in das Unternehmen  Elsag-Bailey eingebracht.
Die Einfahrabteilung konnte auch in diesem Zeitraum trotz eines progressiven Personalabbaues im Unternehmen personell zuzulegen.
In dieser Zeit wurden die Bereiche TFK, das Systemprüffeld und die Systeminbetriebnahme in eine übergeordnete Inbetriebnahme-Abteilung integriert.
Im Herbst 1997 plante das Unternehmen eine Schließung des Standortes Leipzig zugunsten der Standorte in den alten Bundesländern.
Der geschlossene Widerstand von Arbeitnehmern, Gewerkschaften und Politik verhinderte das Schlimmste.
Wir danken im Nachhinein all den damaligen Kunden, die mit Sachkenntnis und Courage
ihr Unverständnis  über die beabsichtigte Betriebsschließung und die Liquidierung der Einfahrabteilung in Leipzig ausgedrückt haben.
Das letzte Kapitel der Einfahrabteilung in Leipzig schrieb der dritte Käufer ABB.
Trotzdem gutes Glück für die Einfahrer, die sich auf Grund ihrer Fachkenntnisse und Flexibilität immer wieder neu einbringen konnten.
Zurück bleibet eine ungewöhnliche Traditionspflege und ein ungebrochenes Gemeinschaftsgefühl.
Das möchten wir in dieser Homepage vermitteln und darüber hinaus Freunde aus vergangenen Tagen aber auch aus der Jetztzeit ansprechen oder wiedergewinnen.

„E s  g i b t  k e i n  s c h ö n e r  L e b e n  a l s  d a s  E i n f a h r e r l e b e n!"